Von Gastautor Jan Strack – Bundesverband WindEnergie BWE e.V.Regionalverband Elbe-Weser-Nord
Dass sich unser Klima wandelt, ist allgemein anerkannt, und über die Folgen wie die globale Erwärmung sind sich alle im Klaren, stellt Uwe Leonhardt fest. Berichte zur internationalen Reduktion von Treibhausgasen zeigen, sagt Leonhardt, dass die Ziele, den Anstieg der Temperaturen auf 2°C zu begrenzen, verfehlt werden. Uwe Leonhardt führt weiter aus: Nach Expertenmeinung kann eher von einer Erhöhung um 4°C und mehr bis zum Jahr 2100 ausgegangen werden kann. Mit dieser Erwärmung gehen viele Veränderungen unseres Klimas und unseres Wetters einher. Die Klimazonen der Welt verschieben sich. Aus ehemals humiden Gebieten werden semihumide, aus semiariden werden aride Trockengebiete. In Spanien, Griechenland, oder Italien brennen immer öfter die Wälder und erste Engpässe der Wasserversorgung werden sichtbar.
Diese Phänomene betrifft die norddeutschen Küstenregionen nicht sonderlich, ist sich Uwe Leonhardt sicher und begründet: Wasser ist in der Landwirtschaft oft so reichlich vorhanden, so dass aufwendig entwässert werden muss, oder die Flächen werden ohnehin zur Viehzucht genutzt. Die Auswirkungen des Klimawandels auf diese Gebiete sieht man an anderen Stellen. Das Meer verändert sich genauso wie das Wetter, und hierin ist eine direkte Bedrohung für die Menschen in der Region zu sehen. Betrachtet man die vergangen 80 Jahre wird deutlich, dass zum einen die Anzahl der Sturmfluten pro Jahr gestiegen ist, zum anderen aber auch die Intensität bzw. die Höhen der Pegelstände angewachsen sind. So gab es bis 1973 neun schwere und eine sehr schwere Sturmflut, erklärt Leonhardt. Seit 1974 waren es 23 schwere und zwei sehr schwere Fluten. Hier wird die vermehrte Zahl an Extremwetterphänomenen sehr deutlich. Neben dem Wetter kommen noch zwei weitere Punkte hinzu, die die Situation der Nordseeküste verschlechtern. Zum einen ist die postglaziale Landhebung zu betrachten und zum anderen der Anstieg des Meeresspiegels.